Warum Wärmepumpen im Winter mehr Strom verbrauchen – und warum das völlig normal ist
Einleitung
Viele Wärmepumpen-Besitzer erleben im Winter eine Überraschung:
Der Stromverbrauch steigt merklich an, besonders an sehr kalten und feuchten Tagen.
Doch das ist kein Grund zur Sorge – im Gegenteil: Eine Wärmepumpe arbeitet im Winter genau so, wie sie soll.
In diesem Beitrag erklären wir verständlich,
warum der Verbrauch steigt,
was technisch dahintersteckt,
wann der Mehrverbrauch normal ist,
und wie Sie Ihre Wärmepumpe trotzdem effizient betreiben.
1. Warum steigt der Stromverbrauch im Winter?
1. Größere Temperaturdifferenz
Je kälter es draußen ist, desto mehr Energie muss die Wärmepumpe aufwenden, um Innenräume auf 20–22°C zu bringen.
Die sogenannte Temperaturhub wird größer – und damit der Energiebedarf.
Beispiel:
Außentemperatur +10°C → geringer Aufwand
Außentemperatur -5°C → deutlich höherer Heizbedarf
Das ist physikalisch normal und kein Defekt.
2. Abtauvorgänge benötigen Energie
Bei feuchter, kalter Luft bildet sich am Außengerät Reif oder Eis.
Die Wärmepumpe startet dann automatisch den Abtauvorgang, um das Eis zu entfernen.
Das kostet kurzfristig Strom, ist aber ein wichtiger Selbstschutz und erhält die Effizienz des Systems.
Typische Anzeichen:
Dampf aus der Außeneinheit
Kurzer Leistungsabfall
Leises Surren oder Zischen
Alles völlig normal im Winter.
3. Gebäude verlieren mehr Wärme
Im Winter entweicht durch Außenwände, Fenster und Türen mehr Wärme.
Dadurch muss die Wärmepumpe länger und häufiger nachheizen, besonders bei:
älteren Gebäuden
unzureichender Dämmung
schlecht eingestellten Heizzeiten
4. Falsch eingestellte Heizkurve
Die Heizkurve bestimmt die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit der Außentemperatur.
Ist sie zu hoch eingestellt, läuft die Wärmepumpe unnötig auf hoher Leistung – und das kostet Strom.
Eine professionelle Anpassung kann hier 10–30 % Energie einsparen.
5. Trotzdem effizienter als andere Heizsysteme
Selbst wenn die Wärmepumpe im Winter mehr Strom verbraucht, bleibt sie:
2–4× effizienter als Elektroheizungen
1,5–3× effizienter als moderne Gas- oder Ölheizungen
emissionsarm & zukunftssicher
Mit Photovoltaik lässt sich der Winterstrombedarf zusätzlich deutlich kompensieren.
2. Wie erkenne ich, ob mein Verbrauch normal ist?
✔ Bei Temperaturen zwischen -10°C und +5°C ist ein deutlicher Mehrverbrauch absolut normal
✔ Mehr Abtauvorgänge bei Nebel, Feuchtigkeit oder Frost sind normal
✔ Anstieg der Heizzeiten im November/Dezember ist normal
Auffällig wird es nur, wenn:
Räume nicht warm werden
Geräusche ungewöhnlich sind
Die Wärmepumpe dauerhaft vereist ist
Der Verbrauch sprunghaft steigt, obwohl es nicht kälter wurde
Dann ist eine Prüfung durch den Fachbetrieb sinnvoll.
3. Tipps, um den Stromverbrauch im Winter zu reduzieren
1. Heizkurve optimieren
Die häufigste Ursache für unnötig hohen Verbrauch.
Eine leichte Anpassung reicht oft aus.
2. Räume nicht auskühlen lassen
Stark ausgekühlte Wände benötigen viel Energie zum Wiedererwärmen.
3. Türen zwischen warmen und kalten Bereichen geschlossen halten
So arbeitet die Wärmepumpe effizienter.
4. Luftfilter sauber halten
Verstopfte Filter mindern die Leistung und erhöhen den Stromverbrauch.
5. Außengerät freihalten
Blätter, Schnee oder Baustellenstaub können Abtauzyklen verlängern.
Fazit
Ein höherer Stromverbrauch im Winter ist bei Wärmepumpen normal, technisch logisch und kein Hinweis auf einen Defekt.
Mit der richtigen Einstellung, guter Dämmung und einer fachgerechten Optimierung arbeitet Ihre Wärmepumpe auch bei Minusgraden effizient und zuverlässig.
Die MyCooling GmbH unterstützt Sie gerne bei:
Verbrauchsanalyse
Heizkurven-Optimierung
Wartung & Effizienz-Check
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